Das Mendelssohn-Verbrechen

Die Verunglimpfung jüdischer Komponisten im 19. Jahrhundert wirkt bis heute nach

  • Rainer Hauptmann
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.
Felix Mendelssohn Bartholdy (Kupferstich von Gustav Seidel, 1845)
Felix Mendelssohn Bartholdy (Kupferstich von Gustav Seidel, 1845)

In der deutschen Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Judenverfolgung und Holocaust bleibt eine markante Causa stets unberücksichtigt: die geplante und durchgeführte Vernichtung des Musikerbes von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) und Giacomo Meyerbeer (1791-1864). Kaum dezidierte Gedenkfeiern finden statt, um an die Beschädigung der beiden jüdischstämmigen Komponisten zu erinnern. Keine Reden werden gehalten, um das Verlorene nachhaltig wiederzugewinnen. Das Wenige, das dazu geschrieben wird, bleibt weitgehend unreflektiert.

Blicken wir zurück in die Geschichte um zu begreifen, was hier im Einzelnen geschehen ist: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts genossen die in Preußen lebenden jüdischen Familien durch das Hardenberg'sche Reformgesetz die beginnende bürgerliche Gleichstellung. Eine Frucht des Erblühens jüdisch-deutscher Bürgerbildung war das Leben und Wirken eines schon von frühester Kindheit an genialisch hervortreten...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.