Deutschland in der Pflicht für die Kultur

Gergijew in München

  • Lesedauer: 2 Min.

Deutschland kommt nach Ansicht des russischen Meisterdirigenten Waleri Gergijew eine Schlüsselrolle bei der Bewahrung des kulturellen Erbes in Europa zu. »Wenn Deutschland aufhört, die Kultur zu fördern, gibt es einen Dominoeffekt«, sagte der Künstler am Freitag anlässlich der Unterzeichnung seines Vertrags als neuer Chefdirigent der Münchner Philharmoniker ab 2015. Deutschland trage auf diesem Feld eine große Verantwortung. »Deswegen fühle ich mich in Deutschland zu Hause, deswegen bin ich hier.«

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) nannte die Wahl Gergijews als Nachfolger des 82-jährigen US-Maestros Lorin Maazel einen »Glücksfall«. Mit den zahlreichen Verpflichtungen Gergijews habe die Stadt »kein Problem«, sondern sehe dies als Chance, die internationale Reputation des Orchesters weiter zu steigern.

Gergijew bestätigte, dass er ab 2015 sein derzeitiges Amt als Chefdirigent des London Symphony Orchestra abgeben wird. Er habe früher zu viele Orchester dirigiert, das sei ein Fehler gewesen, sagte er. »Konzentration ist der Schlüssel.« Allerdings bleibt Gergijew Chef des St. Petersburger Mariinski-Theaters, des in London beheimateten »World Orchestra of Peace« sowie diverser Festivals.

Laut Vertrag soll der russische Maestro, der einst von Herbert von Karajan entdeckt wurde, den Philharmonikern elf Wochen pro Jahr zur Verfügung stehen. Den Titel eines Münchner Generalmusikdirektors (GMD) wird er nicht führen. dpa

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