Kuba bewegt sich

Die Öffnung und der Wandel auf der Karibikinsel sind sichtbar - mehr Privatwirtschaft und mehr Debatten

  • Dario Azzellini, Havanna
  • Lesedauer: ca. 8.0 Min.

Gestern wurde Kubas Einkammerparlament neu gewählt. Der Volkskongress hat wenig reale Macht. Pro Kandidat gibt es einen Sitz und damit keine Überraschungen. Doch jenseits der institutionellen Strukturen ist die Karibikinsel derzeit durchaus im Wandel begriffen.

Die Meinungen zum Wandel in Kuba gehen auseinander: »Gar nichts«, antwortet der Chauffeur auf die Frage, was sich geändert hat, wortkarg. Er drückt auf dem CD-Player der Autoanlage herum und wechselt die Musik. Offensichtlich ist er nicht zum Reden aufgelegt. Dass Kuba im Wandel begriffen ist, zeigt sich für Außenstehende indes schon am Taxi: ein schwarzer Neuwagen mit Schiebetüren und einer Klimaanlage, die das Wageninnere trotz tropischer Außentemperaturen fast auf Gefrierschrankniveau herunterkühlt. Ein Blick nach draußen zeigt weitere Veränderungen: Auf den Straßen herrscht für kubanische Verhältnisse regelrechter Autoverkehr. Neuwagen machen ein gefühltes Drittel des Fuhrparks aus. Und auf den Straßen von Miramar, etwas außerhalb von Havanna, sind beim Vorbeifahren sofort zahlreiche kleine Restaurants und Läden zu sehen, die letztes Jahr noch nicht da waren.

Der Grund für die Kuba-Reise ist das »X. Internationale Arbeitst...


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