Kritik am Bauverzug der Bahn

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Oranienburg (dpa). Verzögerungen beim Ausbau der Bahnstrecke Rostock-Berlin sorgen im Landkreis Oberhavel für massive Kritik. »Ich vermag nicht zu sagen, ob hier Ignoranz oder Unfähigkeit im Spiel ist, wahrscheinlich beides«, kommentierte Landrat Karl-Heinz Schröter (SPD) den Bauverzug auf dem Bauabschnitt Löwenberg-Nassenheide in Nordbrandenburg. Die Strecke ist seit September 2012 gesperrt und sollte eigentlich ab Mai wieder befahren werden. Nun soll die Sperrung erst am 9. Juni aufgehoben werden. Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) forderte die Bahn auf, diesen Zeitplan einzuhalten, sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Landrat Schröter bezweifelte, ob dies gelingt. Er verwies darauf, dass die Deutsche Bahn AG noch vor wenigen Wochen versprochen habe, die Vollsperrung zwischen Oranienburg und Rostock werde am 27. April aufgehoben und Züge eingleisig verkehren. »Leidtragende sind einmal mehr vor allem Berufspendler, die sich auf die Aussagen zu der achtmonatigen Vollsperrung verlassen haben und nun im Regen stehen.«

Verkehrsminister Vogelsänger drängte die Bahn, so schnell wie möglich wenigstens einen eingleisigen Zugverkehr herzustellen. »Schienenersatzverkehr ist immer die schlechteste Lösung«, so sein Sprecher. »Lieber weniger Züge als gar keine.« Dies sei auch im Interesse der Bahn, sagte ein Unternehmenssprecher in Berlin.

Kritik an ihrer Informationspolitik wies die Bahn zurück. »Wir können erst dann informieren, wenn wir verlässliche Termine haben«, sagte der Sprecher. Über den geplanten Ersatzverkehr für die S-Bahn will die Bahn am 13. Februar in Oranienburg informieren. Viel zu spät, wie die Kommunen meinen.

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