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Wir wissen zwar nicht, sehr geehrter Benedikt XVI., ob auch Ihnen die Kanzlerin eben noch »vollstes Vertrauen« geschenkt hat. Dass Sie aber in einer Zeit vom Steuer der Katholischen Kirche ablassen wollen, in der so ein Rücktritt bei Freund und Feind nur Ausrufe der Hochachtung auslöst, das haben Sie sich clever ausgedacht: Alle sind voll des Respekts und der Lobpreisungen. Die Schlagzeilen, mit denen ihre Organisation in den letzten gefühlt 1000 Jahren unangenehm auffiel: vergessen! Ihr Schäflein Andrea Nahles etwa, die entrückt von »Vernunft und Verantwortung« sprach, mit der Sie Ihren Laden, der genau das bekanntlich nicht im Angebot hat, geleitet hätten. Clever auch, dass Sie den Stuhl des heiligen Petrus nicht bloß fristgerecht zum Monatsende freimachen und Resturlaub nehmen. Sondern dass Sie zur Primetime um 20 Uhr abdanken. Das lässt sich gut im TV übertragen, begleitet von vielen netten Worten. Rein werbetechnisch betrachtet, eine Offenbarung. Herr Ratzinger, Respekt! tos

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