Hartes Urteil schafft keine Klärung

Im Prozess um CIA-gesteuerte Entführung: Zehn Jahre Haft für Italiens ehemaligen Militärgeheimdienstchef

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nicolò Pollari, ehemals Leiter des italienischen Geheimdienstes SISMI, und sein damaliger Vize Marco Mancini sind in Mailand zu zehn bzw. neun Jahren Haft verurteilt worden: Sie haben dem US-amerikanischen Geheimdienst CIA geholfen, einen ägyptischen Imam zu verschleppen.

Hassan Mustafa Osama Nasr oder Abu Omar, wie sich der Imam einer Mailänder Moschee nannte, war der Justiz der norditalienischen Metropole wohl bekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn, weil er ein Attentat auf eine US-amerikanische Schule vorbereitet haben soll. In diesem Zusammenhang interessierte sich auch die CIA für den Imam und bat ihre italienischen Kollegen um Amtshilfe.

Am 17. Februar 2003 wird Abu Omar auf offener Straße verschleppt und von CIA-Agenten erst nach Deutschland und anschließend nach Ägypten gebracht. Dort soll er gefoltert worden sein.

Die italienische Justiz befasst sich seit Jahren mit der Entführung, obwohl aus allen Ecken die Ermittlungen erschwert werden: 2006 wird Marco Mancini verhaftet, der wiederum seinen Chef Nicolò Pollari beschuldigt. Pollari soll die Verschleppung zusammen mit Jeff Castelli geplant haben, der damals die CIA in Italien leitete. 2007 erhebt die Untersuchungsri...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.