Die Episode mit dem Teufelszeug

Waren an der Müritz feiert 750-jähriges Stadtjubiläum - mit Erinnerungslücken beim Thema Atomraketen

Der Schriftzug war Signet des FDGB-Ferienheimes, das im Juli 1988 eröffnet wurde. Eine fünfköpfige Familie zahlte im Juli 1988 für zwei Wochen »all inclusive« 360 Mark.
Der Schriftzug war Signet des FDGB-Ferienheimes, das im Juli 1988 eröffnet wurde. Eine fünfköpfige Familie zahlte im Juli 1988 für zwei Wochen »all inclusive« 360 Mark.

Waren ist aufs Feiern eingestellt. 750 Jahre soll die Stadt an der Müritz existieren. Niemand kann sagen, wann genau der slawische »Krähenort« germanische Siedlung wurde. Exakt bestimmen lässt sich dagegen jenes Datum, an dem Waren öffentlich geostrategische Bedeutung erlangte. Es war der 17. Februar 1988.

53O 32'N, 12O 38'O - was ist da? Wald. Eine Straße. Ein Hinweisschild zu einem Bundeswehrdepot. Für Anlieger frei. Man warnt davor, dass es nur eingeschränkten Winterdienst gibt. Rechts vermitteln lampenlose Peitschenmasten den Eindruck von Straße. Folgt man ihr, kommt man zu einem Feld mit Solarzellen. Jemand hat am Waldrand einen vielleicht drei Meter hohen metallenen Schriftzug aufgestellt: WARENSHOF. Das graublaue Wort mit dem himmelwärts gerecktem A verschwimmt im Morgendunst.

53O 32'N, 12O 38'O. Die Koordinaten, die heute jedes Navigationsgerät mühelos findet, waren vor 25 Jahren »top secret« in die Steuerung von...


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