Absage an Gauck

Schwester eines NSU-Opfers lehnt Einladung ab - Untersuchungsausschuss warb in der Türkei um Vertrauen

»Ich glaube, dass man uns die Ernsthaftigkeit unserer Untersuchung abnimmt«, sagte der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses, Sebastian Edathy (SPD), am Freitag zum Abschluss zweitägiger Gespräche in der Türkei. Doch in Deutschland sehen das Betroffene anders.

Die Schwester des in Hamburg von den NSU-Terroristen ermordeten Süleymann Tasköprü hat die Einladung zum Gespräch zwischen Bundespräsident Joachim Gauck und den Angehörigen der NSU-Opfer abgelehnt. Es ist für Montag geplant. In einem Brief kritisiert Aysen Tasköprü, Betroffenheit helfe nicht, Gauck solle sich lieber um Antworten auf die Skandale im NSU-Komplex bemühen.

Die Schwester des Ermordeten, die seit 1979 in Deutschland lebt, zur Schule ging und eine Ausbildung abschloss, berichtet über Demütigungen während der Ermittlungen. Ähnlich war es auch anderen Angehörigen ergangen.

Während der Regierungssprecher gestern bestätigte, dass sich auch die Kanzlerin noch einmal mit den Angehörigen treffen will, bemühten sich die Obleute des Bundestagsuntersuchungsausschusses in der türkischen Hauptstadt um Schadenbegrenzung.

Der türkischen Seite sei versichert worden, dass die parlamentarische Untersuchung...


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