Leben nach Sprungplan

Aus dem mecklenburgischen Woldegk wird hochwertiges Rindersperma in alle Welt verschickt

  • Winfried Wagner, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Viel Auslauf, Massagegürtel, bestes Futter - allerdings keine Kühe. Beim Rinderzuchtverband MV werden die Bullen verwöhnt. Kein Wunder: Ihr Sperma ist weltweit gefragt. Durch DNA-Tests wird der Stammbaum künftig aber weniger wichtig.

Woldegk. Sabine Krüger kennt sich mit dem Liebesleben starker Rinderbullen bestens aus. »Die Älteren mögen es lieber wärmer, ansonsten ist das Sexualverhalten eigentlich recht einfach«, sagt die Geschäftsführerin des Rinderzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern (RMV). An der aussagekräftigen Adresse »Zum Bullenberg« in Woldegk (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) stehen 250 der wertvollen Zuchttiere, sieben der 25 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohlergehen der Bullen. Der Unterschied zum »normalen Leben«: Es funktioniert ganz ohne »Damenwelt«. Kühe bekommen »Gunnar«, »Ikaro«, »Slang« und Co nie zu sehen.

»Das Sperma der Tiere wird weltweit vermarktet«, erläutert die Fachfrau an der Scheibe, die das Labor vom sogenannten Sprungraum trennt. Der rund eine Tonne schwere »Gunnar« - ein sieben Jahre alter »Deutscher Holstein«-Bulle - ist das Aushängeschild der Züchter. Mit 147 000 Spermaportionen ist das Tier der meistverkaufte Bulle...


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