Harte Zeiten für Bewegungen in Brasilien, das zum »Land der Mittelklasse« werden soll

Für ein Bewässerungsprojekt müssen Anwohner in Dörfer ohne Wasserversorgung umsiedeln

  • Michael Ramminger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Michael Ramminger, seit 30 Jahren Theologe und Internationalist. Hat ungefähr genauso lange schon was gegen Zäune und Grenzen; gehört zu dem, was man früher mal undogmatische Linke nannte. Obwohl Glaubenswahrheiten nicht immer schlecht sind. Besonders heutzutage.
Michael Ramminger, seit 30 Jahren Theologe und Internationalist. Hat ungefähr genauso lange schon was gegen Zäune und Grenzen; gehört zu dem, was man früher mal undogmatische Linke nannte. Obwohl Glaubenswahrheiten nicht immer schlecht sind. Besonders heutzutage.

Im Januar war ich in dem kleinen Dorf Cercado do Meio. Wo das liegt? Im Bundesstaat Ceará, einer der ärmsten und trockensten Regionen im Nordosten Brasiliens. Hier hat die Regierungspartei PT ihre überzeugtesten Anhänger, hier hat die Politik des »Null Hunger«-Programmes und anderer Geldtransfairs zu einer Verminderung der absoluten Armut von 88 auf 47,2 Prozent geführt. Hier gibt es Handys, auch wenn es nicht überall Empfang gibt, immer mehr neue Autos, auch wenn es nicht überall asphaltierte Straßen gibt. Hier wird immer noch das Lied Asa Branca aus den fünfziger Jahren gesungen, das die großen Dürren dieser Region und die damit zusammenhängenden Migrationswellen (auch der Tiere, wie dem Vogel »Asa Branca«) thematisiert: »Als ich die brennende Erde sah, brennend wie das Johannesfeuer, fragte ich Gott im Himmel, warum solch eine große Plage?«

Auch in dieser Region wird, wie an vielen Orten Brasiliens, ein riesiger Staudamm geb...


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