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Studentenbude kontra Luxusloft

Regionalmanagement will Oberschöneweide mit Wissenschaft aufwerten

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.

»Für uns ist wichtig, dass hier etwas passiert. Wir möchten, dass sich das Gebiet zu einem anerkannten Wissenschaftsstandort weiterentwickelt, der über die regionalen Grenzen hinausstrahlt.« Dirk Maier vom Regionalmanagement Schöneweide spricht von einem rund 2200 Quadratmeter großen Areal zwischen Laufener- und Reinbeckstraße, direkt am Kranbahnpark in Oberschöneweide und damit im Zusammenhang von der Zukunft des Treptow-Köpenicker Stadtteils überhaupt.

Seit Februar bietet der Liegenschaftsfonds Berlin das Grundstück Wilhelminenhofstraße 80 in einem sogenannten bedingungsfreien Bieterverfahren an. Nach Meinung der Regionalmanager wäre diese Fläche ein idealer Standort für studentisches Wohnen. In unmittelbarer Nähe zum neuen Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), wo derzeit über 8000 Kommilitonen studieren, sei der Bedarf an bezahlbaren Studentenwohnungen besonders hoch, betont Dirk Maier. Er verweist auf die gute Verkehrsanbindung durch Straßenbahnen und Busse (auch zum S-Bahnhof Schöneweide) und die große Nachfrage nach entsprechendem Wohnraum, wie ein bereits fertig gestelltes und schnell ausgebuchtes Objekt in der Reinbecker Straße beweise.

Von einer solchen Nutzung des vom Liegenschaftsfonds angebotenen Areals verspricht sich das Regionalmanagement auch eine spürbare Belebung des zur Zeit noch ziemlich verwaisten neuen Stadtplatzes, an dessen Ende der wieder aufgebaute Kaisersteg einen schnellen Zugang von Ober- nach Niederschöneweide über die Spree ermöglicht.

»Wir hoffen, dass die richtigen Leute das Angebot des Liegenschaftsfonds lesen und nicht ein Spekulant den Zuschlag erhält, der die Fläche in der Hoffnung auf Wertsteigerung erst einmal liegen lässt«, sagt der Regionalmanager. Finanzierbare Studentenbuden oder Luxuslofts laute die Frage, die durch das Bieterverfahren entschieden werden müsse. Es gebe schon eine Reihe von Interessenten und auch das Bezirksamt Treptow-Köpenick, das den Bedarf kenne, begleite die Pläne des Regionalmanagements positiv.

Dessen Leiter, Thomas Niemeyer, hatte erklärt, dass immer mehr HTW-Studenten auch in Schöneweide wohnen wollten. »Wir setzen darauf, dass die Identifikation mit einem Stadtteil, der zugleich der eigene Lebensmittelpunkt ist, bei den Studierenden weiter wachsen wird.« Im Internetauftritt des Regionalmanagements heißt es, Berlin-Schöneweide sei ein Stadtteil mit großem Potenzial, der Arbeiten, Wohnen und Industriegeschichte verbinde. Er sei geprägt durch die HTW, das Technologie- und Gründerzentrum Spreeknie, prosperierende Optik- und Sensorikunternehmen, Ateliers und Hallenkomplexe mit viel Spielraum für die Kreativbranche.

www.schoeneweide.com

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