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Ohne Berater

Platzeck setzt auf einen neuen Flughafenchef

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa). Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) setzt nach der Absage von Wilhelm Bender als Chefberater des Hauptstadtflughafens alle Karten auf einen neuen Geschäftsführer. Die Idee, Technikchef Horst Amann einen Berater zur Seite zu stellen, sei vorerst vom Tisch, sagte Platzeck gestern auf der Reisemesse ITB in Berlin. »Der Zeitablauf bringt manchmal auch andere Lösungen.« Jetzt soll zügig ein neuer Flughafenchef gefunden werden. Er führe permanent Gespräche, es seien auch schon Interessenten direkt auf ihn zugekommen, sagte Platzeck, der Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft ist.

Platzeck will eine neue Honorardebatte mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nicht ausschließen. »Mich wundert nichts mehr«, sagte Platzeck. Unter den Gesellschaftern war Streit über den von Bender ausgehandelten Tagessatz ausgebrochen. Der Flughafenexperte soll 4000 Euro inklusive Spesen und Reisekosten gefordert haben.

Im Hickhack um die Nachtflüge in Schönefeld habe er auch Verständnis für Wowereits Verhalten, gestand Platzeck. »Wenn ich Berliner Regierender wäre, würde ich auch nicht anders reagieren.« Die Brandenburger Bürger seien von Nachtflügen nun einmal eher betroffen als die Berliner. Brandenburg fordert mehr Nachtruhe und liegt darüber im Streit mit Berlin.

»Schwierige Verhandlungen« erwartet Platzeck in dieser Frage auch mit den Fluggesellschaften. Der Lufthansa-Konzernbevollmächtigte Thomas Kropp forderte erneut ein Ende der Diskussion um die Nachtflüge. »Jegliches Rütteln« an den Festlegungen sei »schädlich für den Flughafenstandort und das Investitionsklima«, sagte er. Bei der Verschiebung der Eröffnung des Airports habe sich die Lufthansa zurückgehalten. »Aber dies ist ein anderes Kaliber.« Die Lufthansa fordert Starts und Landungen bis Mitternacht und ab 5 Uhr. Der Landtag stimmte aber dem Volksbegehren für eine Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr zu.

Heute will der Aufsichtsrat über nötige Investitionen in die alten Flughäfen Tegel und Schönefeld sprechen. »Wir müssen die Altstandorte so pflegen, das sie eine ordentliche Visitenkarte für die Region sind«, sagte Platzeck. Dafür stehen maximal 20 Millionen Euro zur Verfügung, die laut Technikchef Amann für die dringendsten Arbeiten beispielsweise an der Gepäckanlage ausreichen.

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