Angst vor strahlendem Fisch

In Fukushima bahnt sich ein Konflikt über die Massen an kontaminiertem Kühlwasser an, die letztlich ins Meer sollen

  • Susanne Steffen, Tokio
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Den Verantwortlichen des AKW Fukushima geht der Platz aus. Das zur permanenten Kühlung der geschmolzenen Brennstäbe nötige Wasser wird zwar dekontaminiert und soll unbedenklich für das Meer sein. Dennoch wird es nach wie vor in bald mehr als 1000 Tanks auf dem Gelände gelagert.

In weißen Schutzanzügen und mit Atemmasken rückt der Holzfällertrupp an. Das Wäldchen, das die Atomreaktoren des havarierten Kraftwerks in Fukushima früher vom nächsten Dorf getrennt hat, muss weg. Der AKW-Betreiber »Tokyo Electric Power« (Tepco) braucht Platz, vor allem für die hoch radioaktiven Abwässer aus den Reaktorkernen. Jeden Tag kommen 400 Tonnen neues Wasser hinzu. Weit mehr als 900 haushohe Tanks stehen bereits auf dem AKW-Gelände. Alle zweieinhalb Tage kommt ein neuer strahlender Tank hinzu. Wenn die Holzfäller mit ihrer Arbeit fertig sind, ist Platz für zusätzliche 700 000 Kubikmeter radioaktives Wasser. Doch nach spätestens zweieinhalb Jahren werden auch diese neuen Kapazitäten ausgeschöpft sein, schätzt Tepco.

Um die geschmolzenen Brennstäbe zu kühlen, werden täglich Hunderte Tonnen Kühlwasser in die Reaktoren gepumpt. Davon landen große Mengen in den Kellerräumen. Zwar hat Tepco längst einen Kühlkreislauf einge...


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