Tonscherbenkrimi

Ein Museum am Bodensee will griechische Fundstücke zurückgeben

  • Kathrin Streckenbach, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sie stammen aus der griechischen Region Thessalien, liegen aber seit den 1950er Jahren im Archiv des Pfahlbaumuseums am Bodensee: Rund 10 000 Tonscherben will der Museumsleiter nun an Athen zurückgeben.

Uhldingen-Mühlhofen. Fast 10 000 Tonscherben sind es, die Gunter Schöbel derzeit mächtig Arbeit machen. »Das ist wie ein Krimi«, sagt der Direktor des Pfahlbaumuseums in Uhldingen-Mühlhofen. Denn die Scherben, die seit den 1950er Jahren in den Archiven des Museums am Bodensee liegen, stammen aus der griechischen Region Thessalien und gehören seiner Meinung nach dorthin zurück. Wenn es nach Schöbel geht, sollen sie bis Ende des Jahres an Athen übergeben werden. »Es ist aus wissenschaftlichen und moralischen Gründen unsere Pflicht, tätig zu werden«, sagt er.

Die Tonscherben ausgegraben hatten deutsche Archäologen der NS-Organisation »Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg« im Herbst 1941 - damals mit Genehmigung griechischer Behörden. Mit dabei: Schöbels Vorgänger Hans Reinerth. Er war im Einsatzstab zuständig für den Bereich Vorgeschichte und sollte den germanischen Ursprung in der griechischen Kultur nachweisen. Denn der Überzeug...


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