Grönland wählt mehr als ein neues Parlament

Rohstoffpolitik im Zentrum des Wahlkampfes / Knapper Ausgang zu erwarten

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Grönlands Wähler sollen am heutigen Dienstag darüber entscheiden, ob die Koalition aus der linkssozialistischen Partei Inuit Ataqatigiit und der liberalen Demokratischen Partei weiterregieren darf oder ob die sozialdemokratische Siumut-Partei wieder in die Regierungsämter zurückkehrt.

Meinungsumfragen vor den Parlamentswahlen lassen ein knappes Ergebnis erwarten, der Koalition unter dem seit 2009 regierenden Kuupik Kleist werden nur leichte Vorteile eingeräumt. Grönland hatte im Sommer 2009 volle Autonomie erhalten, und nur noch Außen- und Sicherheitspolitik werden von der Regierung des »Mutterlandes« Dänemark bestimmt. Die Lebensbedingungen der Grönländer haben sich seither allerdings nicht wesentlich verändert, denn die Einnahmen aus der Fischerei, dem wichtigsten Erwerbszweig, stagnieren im besten Fall und die aus dem Tourismus fallen sogar. Nach wie vor ist Grönland wirtschaftlich auf die Zuschüsse aus Kopenhagen - jährlich 430 Millionen Euro - angewiesen, die Übernahme weiterer Verwaltungskompetenzen wurde bis zu einer Besserung der Einnahmesituation zurückgestellt. Kuupik Kleist hatte deshalb die Hoffnung auf ausländische Investitionen in die Förderung der einheimischen Bodenschätze genährt. Er lud Wir...


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