Geschäft mit der Hoffnung

Neben Verlagen wollen inzwischen auch »Selfpublisher« auf sich aufmerksam machen

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Samisdat« nannte man es einst in der Sowjetunion, wenn Autoren an Verlagen und staatlichen Zensurbehörden vorbei ihre Texte selbst vervielfältigten und in Umlauf brachten. Aus dem Russischen ins Englische übersetzt, würde es »Selfpublishing« heißen. Ein gängiger Begriff inzwischen. Doch beides hat so viel miteinander zu tun wie »Archipel Gulag« und »Shades of Grey«.

Letztgenannte Erotik-Trilogie wurde von der Britin Erika Leonard unter dem Pseudonym E. L. James zunächst auf der eigenen Website veröffentlicht, fand dann einen kleinen australischen Verlag und ist fast nur durch Mundpropaganda zum Top-Bestseller geworden. Weltweit wurden mehr als 65 Millionen Exemplare verkauft. Erfolg am literarischen Establishment vorbei - das musste als Ansporn wirken, was die Thematik und die Art des Öffentlich-Werdens betrifft. Selfpublishing meint Freiheit der Entäußerung. Es kostet nichts, eine Datei hochzuladen, und es kann Spaß machen, ...


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