Mieterin soll Wohnung räumen

Gericht verhandelte Klage gegen Bewohnerin der Linienstraße 206

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mittwoch, neun Uhr morgens vor dem Amtsgericht Mitte. Bewacht von zwei Polizeiwannen sammeln sich einige Dutzend Aktivisten von Initiativen wie »Zwangsräumungen verhindern« vor dem nur einen Steinwurf vom Alexanderplatz entfernten Gerichtsgebäude. Ein »Antrag auf Zwangsräumung« soll in einer halben Stunde verhandelt werden. Frank Wandler und Bernd-Ullrich Lippert, seit zwei Jahren Eigentümer des Hauses möchten Kathrin K. aus ihrer Wohnung in der Linienstraße 206 rausklagen. Sie soll gehen, weil sie keinen Mietvertrag hat, so sieht es der Vermieter. Tatsächlich gibt es für alle sonstigen Wohnungen schriftliche Verträge.

Es ist die nächste Eskalationsstufe der juristischen Auseinandersetzung um das im Mai 1990 besetzte Haus in Mitte, das noch im selben Jahr durch Mietverträge legalisiert wurde. In den Folgejahren wechselten mehrfach die Eigentümer. Versuche der Bewohner, das Haus selbst zu kaufen, scheiterten. Bereits im Oktober...


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