Ein Bürger auf der Flucht

Ralph Dohrmann: Sein 900-Seiten Roman »Kronhardt« ist ein Ritt durch die Geschichte der Bundesrepublik

Literarisch war er bisher nicht in Erscheinung getreten: Ralph Dohrmann, Jahrgang 1963. 1998 hatte er einen kleinen Band mit Erzählungen aus Mexiko (wo er Reiseführer gewesen ist) veröffentlicht, die anzeigten, was er in seinem Herzen will: Schriftsteller sein. Und dafür holte er für seinen ersten Roman weit aus: Zehn Jahre, vielleicht zwölf, hatte er neben seinem Beruf als Sozialarbeiter zusammengetragen, wie er die Welt des Kapitalismus sieht, was ihn an ihr stört.

Die Essenz davon hat er Willem Kronhardt mitgegeben. Daraus wurden dann 900 Seiten. Ein Ritt durch die Vor- und Hauptgeschichte der Bundesrepublik. Zum Start also ein Opus Magnum.

Wenn man zeigen will, wie sich Zeitgeschichte in Menschen bohrt, schreibt man einen Entwicklungsroman. Wenn man dabei sagen will, dass diese Geschichte einen Verlauf nahm, der für den Helden günstiger hätte sein können, macht man ihn, wie Dohrmann, zum Antihelden. Willem Kronhardt ...


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