Berufsberatung in der Moschee

Wie die Muslimin Funda Doghan von der Arbeitsagentur Waiblingen junge Menschen vermittelt

  • Marco Krefting, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sprachprobleme, veraltete Rollenbilder und unsichere Eltern: Eine Arbeitsagentur in der Nähe von Stuttgart engagiert eigens eine Muslimin als Berufsberaterin. Die Türkin hat sogar eine Liste mit Firmen, die Frauen mit Kopftuch einstellen.

Waiblingen. Wenn Funda Doghan Schüler bei der Berufswahl berät, fluchen die öfters mal auf Türkisch. »Sprache spielt bei der Jobsuche eine wichtige Rolle«, sagt die 28-Jährige. Sie stammt selbst aus der Türkei und ist bei der Arbeitsagentur in Waiblingen bei Stuttgart seit einem Jahr Beraterin speziell für junge Leute mit ausländischen Wurzeln. Da Doghan an Allah glaubt, hat sie besonders zu Muslimen einen guten Draht. »Ich weiß, welche Regeln es im Islam gibt. Ich weiß, wie es ist, ein Migrant zu sein. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man nicht versteht, was auf Deutsch gesagt wird«, erzählt die junge Frau. »Da kann man offener reden.«

Zwar haben nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit sämtliche Arbeitsagenturen und Jobcenter im Land spezielle Migrationsbeauftragte. Das Modell in Waiblingen ist laut Sprecher Olaf Bentlage aber in Baden-Württemberg einmalig. Doghan geht als Berufsberaterin in Mos...


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