Zweite Chance?

Zukunft des Griechischen Zentrums ungewiss

  • Harald Neuber
  • Lesedauer: 2 Min.

Das Griechische Kulturzentrum in Steglitz wird ab Ende März ohne Förderung durch den Senat dastehen. Nach einem Treffen mit Gemeindevertretern sagte die Integrationsbeauftragte des Senats, Monika Lüke, zwar eine mögliche Aufnahme der Förderung für das zweite Halbjahr 2013 zu. Für mindestens drei Monate wird das Zentrum mit seinen 14 Vereinen und Gruppierungen aber keine Mittel mehr für die laufenden Grundkosten zu Verfügung haben.

In einer Pressemitteilung präsentierte Lüke die Vereinbarung als Erfolg. Man habe einen Weg mit der Hellenischen Gemeinde gefunden, eine Weiterförderung zu ermöglichen. Zugleich trat Lüke Vorwürfen entgegen, die Griechische Gemeinde sei Opfer willkürlicher Streichungen. Grund für die Einstellung der Förderung seien vielmehr »häufige Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz«. Zudem habe es Probleme bei Abrechnungen gegeben. Lüke hält damit an der Streichung der bislang 40 000 Euro Finanzierung des Zentrums fest. Sie sei aber bereit, dem Zentrum eine »zweite Chance« zu geben.

Gegenüber »nd« bestätigte der Vorsitzende des Vereins Hellenische Gemeinde zu Berlin, Kiriakos Fotiadis, die fehlende Finanzierung für das seit zwei Jahrzehnten bestehende Kulturzentrum in Steglitz. Seine Hellenische Gemeinde ist der größte der 14 betroffenen Vereine und vertritt das Kulturzentrum nach außen.

Innerhalb der Gemeinde trifft die Vereinbarung nun aber zunehmend auf Kritik. »Wir dachten, dass wir in Verhandlungen weiterkommen und haben deswegen nicht sofort zu Protesten aufgerufen«, sagte gegenüber »nd« eine langjährige Aktivistin, die namentlich nicht genannt werden wollte. Die Vorwürfe des Senats seien nicht nachvollziehbar. So habe das Zentrum bis Ende Mai eine Konzession für eine Raucherlounge gehabt. Mutmaßliche Abrechnungsfehler seien nie nachvollziehbar beanstandet worden. Am 24. März soll eine Vollversammlung aller Vereine Zentrums das weitere Vorgehen beraten.

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