Schatzsuche am Rande Europas

Zyperns Führung muss dringend Geldquellen ausfindig machen

  • Christiane Sternberg, Nikosia
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Debatte im Parlament von Nikosia hatte noch gar nicht begonnen, da flog Zyperns Finanzminister schon nach Russland. So sicher war Präsident Nikos Anastasiades, dass die Abstimmung über den von der EU verordneten »Zwangs-Soli« mit einem deutlichen Nein enden würde. Tatsächlich war das Gesetz, das Kunden zyprischer Banken um einen Teil ihrer Einlagen erleichtern sollte, nach zweistündiger polemischer Debatte im Abgeordnetenhaus am Dienstagabend vom Tisch. »Es kann nur eine Antwort geben, nämlich sich nicht erpressen zu lassen«, hatte Parlamentspräsident Giannakis Omirou das Ergebnis vorweggenommen. 36 Oppositionsabgeordnete stimmten denn auch dagegen, die Vertreter der Regierungspartei enthielten sich komplett. Das Ergebnis wurde von Tausenden Demonstranten bejubelt, die auf der Straße ausgeharrt hatten und die Abgeordneten nach der Sitzung mit Beifall und Gesängen begrüßten.

Der Sieg des Volkes und seiner Vertreter über den...


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