Ein Funke Hoffnung für Kurden und Türken

Nationalisten empört, viele Fragen offen

Kehrt jetzt Frieden ein im kurdischen Teil der Türkei? Die am Donnerstag während der Newroz-Feiern in Diyarbakir verlesene Erklärung des inhaftierten Abdullah Öcalan, des unumstrittenen Führers der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), könnte zum Ende eines 30-jährigen Krieges führen.

Mancher in der Türkei mag seinen Augen nicht getraut haben, als er am Donnerstag vor dem Fernsehgerät saß: Das kurdische Newroz-Fest, einst von der Türkei mit Panzern unterdrückt, später rasch zu einem alten türkischen Fest erklärt, mutete jetzt an wie ein Volksfest der PKK. Das staatliche Fernsehen übertrug, wie PKK-Parolen gerufen, Fahnen und Wimpel geschwenkt wurden. Mehr noch: Die Polizei, statt die Kundgebungen aufzulösen, schützte sie gegen türkische Rechtsradikale. In seiner Botschaft aus dem Gefängnis kündigte Abdullah Öcalan einen Waffenstillstand und den Abzug der PKK-Kämpfer aus der Türkei an. Er wolle das Land nicht teilen, denn »der Euphrat und der Tigris, der Sakarya-Fluss und das Karkac-Gebirge sind Brüder«. Türkischen Kommentatoren fiel zwar auf, dass Öcalan auch das in der Türkei verfemte Wort »Kurdistan« gebrauchte. Doch Cengiz Candar, Experte für die Kurdenproblematik, kommentierte spontan, die PKK und Öcalan seie...


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