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Neuer Landrat für Kreis Teltow-Fläming wird gewählt

Korruptionsvorwürfe gegen SPD-Kandidat / Ermittlungen gegen CDU-Bewerber / Linke Wehlan mit Aussichten

  • Lesedauer: 2 Min.

Luckenwalde (dpa/nd). Die Einwohner im Kreis Teltow-Fläming können am Sonntag erstmals ihren Landrat direkt wählen. Mehr als 139 500 Menschen sind dazu laut Kreiswahlleiterin Christiane Spalek berechtigt. Vier Männer und eine Frau bewerben sich um den Posten des Verwaltungschefs. Die Wahl wird jedoch von Korruptionsvorwürfen gegen den SPD-Kandidaten Frank Gerhard überschattet. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft Neuruppin hat sich der Bürgermeister von Ludwigsfelde 2010 durch eine Schweiz-Reise der Vorteilsannahme schuldig gemacht.

Die Behörde beantragte einen Strafbefehl über 25 000 Euro, den Gerhard annehmen will. Sollte der Strafbefehl rechtskräftig werden, wäre der Kommunalpolitiker vorbestraft. Laut Wahlleiterin Spalek kann der Wahlvorschlag jedoch nicht zurückgezogen werden. Diese Möglichkeit besteh erst, wenn es zur Stichwahl käme. Diese wäre am 14. April fällig, wenn es im ersten Wahlgang kein Ergebnis gibt. Am Sonntag sind die Wahllokale von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Für die CDU tritt der Landtagsabgeordnete Danny Eichelbaum an, der ebenfalls Ärger mit der Justiz hat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsvorwürfen wegen seines Erstwohnsitzes. Als aussichtsreiche Kandidatin gilt auch die Landtagsabgeordnete Kornelia Wehlan von den Linken. Die Grünen schicken Gerhard Kalinka aus Blankenfelde-Mahlow ins Rennen, die FDP ihren Vorsitzenden des örtlichen Kreisverbandes, Klaus Rocher.

Der Gang an die Urnen wurde notwendig, nachdem der Kreistag den langjährigen Amtsinhaber Peer Giesecke (SPD) im Dezember 2012 abgewählt hatte. Hintergrund war dessen Verurteilung wegen Untreue und Vorteilsannahme zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung. Zudem musste er 8000 Euro Geldbuße zahlen.

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