Neonazis als Kinderschützer

Rechtsradikale geben sich gern als Vorkämpfer gegen Missbrauch

  • Dieter Hanisch
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine Tagung im schleswig-holsteinischen Neumünster beschäftigte sich mit rechtsextremen Kampagnen zum Kindesmissbrauch. Immer wieder versuchen Neonazis, den Volkszorn gegen »Kinderschänder« für ihre Zwecke zu nutzen.

»Todesstrafe für Kinderschänder«, immer wieder wird man in den Nachrichten mit diesem Slogan konfrontiert. Nicht alle Bundesbürger wissen, dass diese Parole von Neonazis ausgegeben wurde. Auch deshalb beschäftigte sich nun eine Fachtagung in Schleswig-Holstein mit der »Instrumentalisierung von Sexualstraftaten« durch Neonazis.

Der Kölner Verein Zartbitter warnte auf der Tagung in Neumünster davor, dass Neonazis und rechte Gruppierungen zunehmend versuchen, das sensible Thema von Missbrauch und Sexualstraftaten für ihre braunen Zwecke zu nutzen. Populistisch wolle die rechte Szene damit Anhänger und neue Mitstreiter ködern. Gleichzeitig seien entsprechende Aktivitäten als Versuch zu werten, in der Mitte der Gesellschaft Meinungshoheit zu gewinnen.

Für diese Absicht wird heutzutage insbesondere das Internet als Propaganda- und Mobilisierungsmedium genutzt, etwa über das soziale Netzwerk Facebook. David Begrich vom Verein M...


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