PR beim Zypern-Feldzug

Arno Klönne über einen finanzpolitischen Angriff, bei dem neues Handwerkzeug der Wirtschaftskrieger ausprobiert wird

Für eine Weile liefert die Mittelmeerinsel täglich neuen Stoff, aber der Normalverbraucher massenmedialer Volksaufklärung in der Bundesrepublik erfuhr von Beginn der Affäre an schon durch die Schlagzeilen, was sich da im Grunde abspielt:

Die Euro-Sachwalter, ob in Brüssel, Berlin oder in Frankfurt am Main, gutmütig wie sie nun einmal sind, wollen mit einem »Rettungspaket« den Zyprern zur Hilfe kommen, die jedoch durch allerlei Tricks versuchten, die Zusendung hinauszuzögern oder gar die Annahme zu verweigern. Nicht einmal die Zustellgebühren wollten sie zahlen. Südeuropäische Leichtfertigkeit eben, auch Undankbarkeit gegenüber den Spendern, die für den Inhalt des Paketes Sorge und Kosten zu tragen bereit sind. Insbesondere die deutsche Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister waren empört: »Solidarität«, sagten sie, dürfe doch wohl mit »Solidität« bei den Empfängern der Wohltaten rechnen.

Begriffe sind in der Politik in all...


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