Rebellen erobern Macht in Bangui

Kein Strom, kein Wasser, dafür ein neuer Präsident in Zentralafrika

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Rebellenführer Michel Djotodia hat sich zum neuen Präsidenten der zentralafrikanischen Republik ernannt. Tausende Anhänger des Rebellenbündnisses Séléka (Allianz) hatten am Wochenende die Hauptstadt Bangui erobert. Berichtet wird von heftigen Gefechten und Plünderungen.

»Ich nutze die Restenergie meines Laptops, um diese Zeilen zu schreiben und meine Familie zu warnen.« Diese E-Mail stammt von Georgette Koyt, Professorin an der Universität von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik. Auf Nachfrage schrieb sie: »Vor wenigen Stunden kamen die Séléka-Rebellen vorbei und beschlagnahmten mein Telefon und mein Auto.« In der Hauptstadt gebe es weder Wasser noch Strom.

Am Montag, Tag zwei des Putsches aufständischer Rebellen, wurde immer wieder von Schusswechseln berichtet. Die Bewohner Banguis blieben in ihren Häusern, Rebellen plünderten und brandschatzten Geschäfte, Restaurants und Wohnhäuser. Auch das Büro des UN-Kinderhilfswerks UNICEF soll den Flammen zum Opfer gefallen sein. Der bisherige Präsident Francois Bozizé hat in Kamerun Zuflucht gefunden.

Séléka-Führer Michel Djotodia rief sich unterdessen zum neuen Präsidenten aus und versprach, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Regierun...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.