Leipziger Statistik-Tricks

Die Kriege in Irak und Afghanistan halfen der Messestadt, die Besucherstatistik aufzuhübschen

  • Hendrik Lasch, Leipzig
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Kriege der USA in Afghanistan und Irak haben nicht nur dem Leipziger Flughafen genutzt, sondern auch der Tourismusbilanz. Inzwischen gehen die Zahlen aber stark zurück.

US-Touristen scheinen um Leipzig immer öfter einen Bogen zu machen. Zwar stellten die Amerikaner im Jahr 2012 noch immer die stärkste Gruppe ausländischer Besucher in der Stadt. Doch es kamen nur noch 48 526 Gäste, satte 13 Prozent weniger als im Jahr davor. Das verwundert um so mehr, da es doch Engländer oder Schweizer in zunehmender Zahl nach Leipzig zieht - sei es, um Musik von J. S. Bach an dessen wichtigster Wirkungsstätte zu hören oder das Gondwanaland im Zoo zu bestaunen. Sollten Bach und die Affen für US-Amerikaner nicht mehr attraktiv sein?

Tatsache ist: Affen und Musik waren schon bisher allzu häufig nicht Anlass der Reise. Viele der Amerikaner, die in der Gästebilanz auftauchen, landen nur zum Schlafen in Leipzig und fliegen dann weiter. Es handelt sich um die Besatzungen der Flugzeuge, die Soldaten aus den USA zu den Kriegsschauplätzen Afghanistan beziehungsweise Irak bringen oder brachten - oder zurück in die Heim...


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