Flüchtlinge nicht willkommen

Feindselige Stimmung und Vorurteile auf Reinickendorfer Bürgerversammlung

Wenn im Mai Asylbewerber in das ehemalige Marie-Schlei-Pflegeheim im Reinickendorfer Ortsteil Wittenau ziehen, wird ihnen von ihren Nachbarn ein eisiger Wind entgegenschlagen. Das wurde Dienstagabend auf einer Bürgerversammlung im Rathaus des Nordwestbezirkes klar. Dort hatte die AWO, die das Heim betreibt, gemeinsam mit Vertretern von Land und Bezirk ihr Konzept für ein Asylbewerberheim in Reinickendorf für 220 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge vorgestellt. Rollstuhlfahrer und Rentner sollen dort einziehen, schwangere Frauen und traumatisierte Mütter, weil das Gebäude des ehemaligen Pflegeheimes dazu die Bedingungen bietet – und weil Berlin dringend Unterkünfte gerade für solche Asylbewerber sucht.

Für die rund 150 Reinickendorfer Nachbarn, die zur Bürgerversammlung gekommen waren, sind Asylbewerber einfach »Kriminelle«. Viele waren in der Erwartung zu der Versammlung gekommen, das Asylheim mit ihrem Protest verhindern z...


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