Opium für die Linke?

Michael Hardt und Antonio Negri haben eine »Declaration« verfasst, die viele Fragen offen lässt

  • Michael Brie
  • Lesedauer: ca. 10.5 Min.

Die „Declaration“, so der englische Originaltitel des zu besprechenden Buches, ist zuerst im Eigenverlag der Autoren veröffentlicht worden und soll als E-Book für 99 Cent zu haben sein. Auf vielen Seiten kann es kostenlos herunter geladen werden. Es muss der Campus Verlag erneut gefragt werden, warum er so eigenwillig mit den Titeln für übersetzte Bücher umgeht. Dieses Mal traf es Michael Hardt und Antonio Negri. Ihre „Deklaration“ erhielt den Kampftitel „Demokratie!: wofür wir kämpfen“. Und die Autoren haben zu erklären, warum sie eine „Deklaration“ verfassen und dann diese mit dem Satz beginnen: „Dies ist kein Manifest.“ Als Begründung fügen sie an: „Manifeste verkünden Idealwelten und beschwören ein geisterhaftes Subjekt, das uns dorthin führen soll.“ (S. 3)

Aber eigentlich sind Manifeste (lateinisch manifestus ‚handgreiflich gemacht‘) nichts anderes als die öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, also eine „Deklara...


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