Der lange Weg zur Einheit

Mangelnde Tarifbindung drückt Löhne

  • Roland Bunzenthal
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Heute treffen sich in Frankfurt am Main die Tarifparteien des Baugewerbes zur dritten Verhandlungsrunde. Andere Gewerkschaften kämpfen für Mindestlohn und gegen ausufernde Leiharbeit. Die Baubranche hat bereits einen Mindestlohn, und Leiharbeit ist verboten. Bei der IG BAU liegt der Schwerpunkt bei der Lohnangleichung zwischen Ost und West. Zum letzten Verhandlungstag waren die Ost-Arbeitgeber allerdings gar nicht erst erschienen.

Rein ökonomisch betrachtet, müssten eigentlich schon längst gleiche Löhne in beiden Teilen Deutschlands gezahlt werden. Denn die Richtschnur sind Produktivität, Infrastruktur und Qualifikation. 23 Jahre nach der Vereinigung stünden im Osten vielfach neuere Maschinen als im Westen und »die Arbeiter sind mindestens genauso gut ausgebildet«, sagt IG BAU Sprecher Rupprecht Hammerschmidt.

In der Tat sind teilweise veraltete Geräte und Anlagen oder marode Telefonleitungen aus den Zeiten der Wende längst passe. Und dennoch bekommen die Gewerkschaften das Schlagwort von der mangelnden Konkurrenzfähigkeit der neuen Länder immer wieder zu hören.

Auch bei den Gebäudereinigern wird momentan verhandelt. Die Löhne im Osten sollen zunächst auf 88 Prozent des Westlohns steigen und in einer weiteren Stufe auf 92 Prozent angehoben werden. Hier hatte die IG BAU bereits 2011 mit den Arbeitgebern vereinbart, dass spätestens 2019 kein Untersc...


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