Arm hoch, auch wenn’s schwer fällt

Die »Alternative für Deutschland« will mehr Demokratie – aber nicht auf dem eigenen Parteitag

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Am Sonntag traf sich die »Alternative für Deutschland« zum Gründungsparteitag in Berlin. Dabei kämpfte die eurokritische Partei allerdings weniger gegen Finanzkrise und Gemeinschaftswährung als gegen die parteiinterne Demokratie.

»Entschuldigung, meine Bockwurst wird kalt«, bittet ein ergrauter Herr um Beendigung der Diskussion. »So geht’s nicht«, schimpft ein Anderer und meint nicht nur das Gedrängel am Pissoir des Berliner Intercontinental Hotels. »Wenigstens durchlesen« wolle er die Anträge, bevor er »dafür den Arm heben« müsse. Doch dies scheitere am engen Zeitplan. Hinter ihm warten schon die nächsten Ungeduldigen auf körperliche wie mentale Erleichterung vom Abstimmungsmarathon – und auf die Bockwurst zum Mittag.

Am Sonntag traf sich die Partei »Alternative für Deutschland« zu ihrem ersten Bundesparteitag. Die Wahl der Führungsriege und der Beschluss eines Parteiprogramms standen dort unter anderem auf der Agenda. Doch vor allem die Bewältigung von Formalia gab einen Einblick in das Wesen der Partei. Denn Zeit für abweichende Meinungen war nicht vorgesehen.

Handtasche statt Parteiprogramm

»Lassen sie uns das Programm beschließen bevor w...


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