Glück und Not der Nähe

Botho Strauß und sein neues Buch »Die Fabeln von der Begegnung«

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Merkwürdig anmutender Lebenszweck: »täglich sich etwas unergründlicher machen!« Aber so hat es Botho Strauß in einem seiner früheren Bücher formuliert. Was er mit diesen Worten aufruft, ist schwerste Arbeit: das Rätselhafte der Existenz als Reichtum, als wahren Sieg der forschenden, fühlenden Intelligenz zu nehmen. Dieser Autor versteht Literatur als Impuls, sich fortwährend und immer rücksichtsloser der eigenen Unerklärbarkeit bewusst zu werden. Allen Selbstfeiern des Kulturbetriebs hat er beizeiten abgeschworen. Folge einer Lebens- und Schreibart, die sich nicht an festen Begriffen von der Welt entlang bewegt. Auf dass wir den »Sinn für fernes Licht« erneuern, denn »weshalb sich das Licht zur Aufklärung verminderte, die Aufklärung zum hellen Kopf, der helle Kopf zum matten Schein der Monitore, diese Universalgeschichte des Dimmens erkläre mir einer!«

Nun liegt wieder eine dieser bezwingenden, auffrischenden Sammlungen aus Be...


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