Picknicks, Siedler, Hungerstreiker

An weitere Friedensverhandlungen mit Israel glauben im Westjordanland nur noch wenige Palästinenser

Auch nach dem Besuch von US-Präsident Obama und Außenminister Kerry ist in Palästina keine Aufbruchstimmung zu spüren. Nur wenige Menschen glauben daran, dass es Friedensverhandlungen geben wird, und noch weniger, dass diese zu einer Verbesserung der Lage führen könnten. Es gibt dringendere Sorgen.

Beim Familienpicknick mit schwer bewaffneter Eskorte: Auch so treten Siedler in Erscheinung. Die antiken Ruinen von Sebastia im Westjordanland, ein beliebtes Ausflugsziel, sind an diesem Frühlingstag von der israelischen Armee umstellt, gepanzerte Jeeps riegeln die Zufahrtsstraßen zu dem malerischen Hügel ab. Doch es fällt kein Schuss, die Militäroperation hat einen gespenstisch-friedlichen Zweck.

Die Soldaten patrouillieren zwischen Picknickkörben und spielenden Kindern, und bewachen Touristengruppen, die andächtig historischen Ausführungen lauschen. So weit, so unschuldig. Nur: Die Touristen sind Vertreter der Siedlerbewegung, die Männer tragen Schusswaffen unter den Hemden, und die Botschaft des Ausflugs klar: Dieses Land ist unser, von Gott gegeben - und wenn wir schießen müssen, um hier picknicken zu können.

Es mag erstaunen, dass die Szene, mitten im Westjordanland, zwölf Kilometer von Nablus, so friedlich bleibt. ...


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