Ewiger Widerstand ist kein Sieg

Der Konfliktforscher Yezid Arteta über Kolumbiens Verhandlungen mit der FARC und die Zukunft des Landes

nd: Kolumbianische Regierung und FARC führen in Havanna Friedensgespräche. Dazu sagen Sie, dass Widerstand leisten nicht mit Siegen gleichgesetzt werden kann. Steht die Guerilla also unter Zugzwang?
Arteta: Die Lage des Kolumbienkonflikts hat sich dermaßen verändert, dass es heute schwer vorstellbar ist, die FARC könnte mit Waffengewalt wesentliche politische Maßnahmen forcieren oder sogar an die Macht kommen. Um so unvorstellbarer ist ein Wandel der militärischen Kräfteverhältnisse zugunsten der FARC. Wenn sie sich mit der Regierung über die Beendigung des Konflikts nicht einigt, bleibt der FARC nichts anderes übrig, als ewig Widerstand zu leisten. Politisch betrachtet ist dieser Widerstand aber nicht gleichbedeutend mit Siegen. Siegen bedeutet, gesellschaftspolitische und sozio-ökonomische Transformationen in die Wege leiten zu können. Die FARC ist sich jedenfalls bewusst, dass es sich bei den Gesprächen in Havanna um eine histo...


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