Glaube und Grotten

Das 19. Jüdische Filmfestival Berlin & Potsdam zeigt 33 Filme aus acht Ländern

Ein jüdischer Kardinal - was für ein Oxymoron. Wie kann man zugleich Jude und hoher katholischer Würdenträger sein? Dass man seine jüdischen Wurzeln nicht einfach verleugnen kann, zumal, wenn enge Familienmitglieder im Holocaust ermordet wurden, beweist die Vita des Jean-Marie (ursprünglich Aron) Lustiger (1926-2007). Der gebürtige Jude konvertierte zum Katholizismus und stieg 1983, ernannt von seinem späteren Busenfreund Johannes Paul II., zum Kardinal auf. Öffentlich bekannte Lustiger freilich, Jude geblieben zu sein - und steckte dafür verbale Prügel von Christen und Juden gleichermaßen ein.

Das kurzweilige französische Bio-Pic »Der jüdische Kardinal« (Regie: Ilan Duran Cohen), das auf dem 19. Jüdischen Filmfestival Berlin & Potsdam läuft, wirft Fragen über Identität, Mut, Erinnerung und Überleben auf, Themen, die für das diesjährige Festival repräsentativ sind.

Von einer in jeder Hinsicht tapferen Frau handelt Di...


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