Linke Kommission gegen Instrumentalisierung des 17. Juni 1953

Streiks, soziale Proteste und politisch motivierte Konfrontation: Aufstand demonstrierte Defizite des DDR-Systems / SED-Sicht auf »faschistischen Putsch« blockierte Selbstkritik

Berlin (nd). Gegen „einseitige, von der politischen Instrumentalisierung des Kalten Krieges geprägte Deutungsmuster“ des 17. Juni 1953 hat sich die Historische Kommission der Linkspartei ausgesprochen. Die Erfahrungen der Streik- und Demonstrationswelle knapp vier Jahre nach Gründung der DDR sowie die darauf folgende Repression würden sich erst erschließen, wenn „die Diskussion darum nicht mehr politisch einseitigen Zweckdeutungen unterworfen wird“, heißt es in einer Erklärung des Sprecherrates der Kommission, der 25 Historiker und Politikwissenschaftler angehören.

Der 17. Juni 1953 habe „eine einschneidende Zäsur in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte“ markiert. Die Normen-Politik der SED vor allem gegenüber den Arbeitern in der Industrie und dem Bauwesen habe zu Misstrauen und Unmut geführt. „Ungefähr eine Viertel Million Arbeiterinnen und Arbeiter beteiligten sich an Streiks“, bilanziert die Kommission und sp...


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