Der Rote Falke Fridolin

Von einem, der ausflog, den Sozialismus zu erkunden: Die Odyssee des Frido Seydewitz

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 9.5 Min.

Er wollte Schiffskoch werden, die Welt kennenlernen. Unbill verhinderte die Erfüllung des Traums. Dennoch hat er ein weites Stück Welt gesehen. Unfreiwillig.

Frido Seydewitz erzählt seine Geschichte. In einem Fluss, fast ohne Atem zu holen. Atemlos lauscht die Zuhörerin. Im flotten Ritt geht es durch das aufregende und gewalttätige 20. Jahrhundert. Ein dramatisches Kapitel sozialdemokratischer (und zwangsläufig auch kommunistischer) Geschichte wird entblättert. Der Tisch im Wohnzimmer der Familie Seydewitz in ihrem Haus in idyllischer Gegend in Dresden, am Weißen Hirsch, ist festlich gedeckt. Kaffee und Kuchen reichlich. Beides bleibt bis zum Ende des Gesprächs unangetastet. Ich wage es nicht, Frido Seydewitz zu unterbrechen. Und bin beeindruckt: Dieser Mann ist ein wandelndes »Who is Who« der deutschen Arbeiterbewegung.

Fridolin Seydewitz kommt am 7. Februar 1919 in Leipzig als Sohn des gelernten Buchdruckers und sozial...


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