Revolte gegen Erdogan

In Protesten gegen die Bebauung des Gezi-Parks entlud sich die Wut auf den Premier

Am Wochenende herrschte in Istanbul der Ausnahmezustand. Aus einem Protest gegen ein Bauvorhaben wurde schnell mehr. Die Regierung der Türkei ist nicht nur wegen eines überharten Polizeieinsatzes unter Druck geraten.

Mehrere Tage war ein großer Teil Istanbuls auf den Beinen, um für den Erhalt des kleinen Gezi-Parks am zentralen Taksim-Platz zu kämpfen. Und mehr und mehr auch, um der Wut auf die islamisch-konservative Regierung von Recep Tayyip Erdogan Ausdruck zu verleihen. Einige Stunden nachdem ein Verwaltungsgericht am Sonntag mit einer formalen Begründung einen vorläufigen Baustopp verfügt hatte, zog die Polizei vom Taksim ab. Ein paar hundert Demonstranten blieben trotz Regens. Umweltschützer und die Stadtreinigung begannen das Trümmerfeld aus zerstörten Autos, Resten von Barrikaden, aus dem Pflaster gerissenen Steinen und unzähligen Kartuschen von Gasgranaten zu räumen.

Die Proteste hatte sich an einem Bauvorhaben im Gezi-Park entzündet. Auf dem Gelände stand früher ein osmanisches Kasernengebäude aus dem 18. Jahrhundert, das in den 40er Jahren von den Behörden gesprengt wurde. Nun will die türkische Regierung das Gebäude originalget...


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