Privat geht vor Katastrophe

Paritätischer Wohlfahrtsverband warnt vor einem Scheitern des Pflegebeirates

Gestern legte ein Pflegeexpertenbeirat nach einjähriger Arbeit ein Gutachten vor, auf das die Branche seit knapp einem Jahrzehnt hofft. Doch die Ergebnisse scheinen mager zu sein, Enttäuschung macht die Runde.

Um die Kritik von Sozialverbänden und Pflegevertretern an dem 218 Seiten umfassenden Papier der Pflegeexperten zu verstehen, kommt man um einen kleinen Rückblick nicht herum. 2006 hatte es die sozialdemokratische Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nach jahrelangen Debatten um notwendige Verbesserungen im Pflegebereich geschafft, einen Beirat zu installieren.

Der sollte vor allem klären, welcher Mensch als pflegebedürftig zu betrachten ist, denn es hatte sich herausgestellt, dass geistig Behinderte und Altersverwirrte nicht dazu zählten. Zwei Jahre gab man dem Beirat Zeit für ein schlüssiges Pflegereformkonzept und die Formulierung eines Pflegebedürftigkeitsbegriffes. Am 30. November 2008 sollte alles unter Dach und Fach sein, um eine umfassende Pflegereform in Angriff nehmen zu können. Zwar wurde 2009 ein Papier vorgelegt, doch eine Neudefinition der Pflegebedürftigkeit blieb aus. Jede folgende Reform regelte unabhängig von de...


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