Anwohner mobilisieren gegen Flüchtlinge

Auch im Westend ist eine neue Notunterkunft bei den Nachbarn unerwünscht

  • Kirsten Baukage
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Lawandi steht schüchtern in der Tür seines Zwei-Bett-Zimmers. Fotografieren lassen möchte er sich nicht. Das erinnert den 27-jährigen Syrier an die politische Verfolgung in seiner Heimat. Er ist erst am Samstag aus dem Bürgerkriegsland in Deutschland angekommen. Seit drei Tagen gehört der Ingenieur zu den bisher 23 Bewohnern der neuen Notunterkunft für Flüchtlinge in der Soorstraße in Charlottenburg. Er hofft auf Arbeit und ein ruhigeres Leben. Wenn der Bürgerkrieg zu Ende ist, möchte er in seine Heimat zurück. Von den Protesten gegen das Flüchtlingsheim in der gutbürgerlichen Wohngegend ahnt Lawandi nichts.

Die Zahl der Flüchtlinge ist in Berlin in diesem Jahr deutlich gestiegen. Im April kamen mit 2078 doppelt so viele wie im Januar und sechsfach so viele wie im Vorjahresmonat. Sozialsenator Mario Czaja (CDU) und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) haben derzeit große Schwierigkeiten, sie angemessen unterzubri...


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