Ein Fuß mit rotlackierten Nägeln

Gioconda Belli bündelt ihre feministischen Visionen in einem Roman

  • Uwe Stolzmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ist dies ein Thesenroman, eine Streitschrift, ein Märchen? Das Buch hat von allem etwas. Gioconda Belli, geboren 1948 in Nicaragua, war ab den Siebzigern eine Ikone der rebellischen Sandinisten. »Befreiung« hieß für sie immer auch »Befreiung der Frau«, Befreiung der weiblichen Sexualität. Hier bündelt sie ihre Visionen.

Ort des Geschehens ist das Phantasieland Faguas, klein, mit Meer und Feuerbergen, seit der Kolonialzeit beherrscht von korrupten Männern - Nicaragua, klar. Plötzlich kippelt hier die Macht der Machos. Vulkanische Gase lassen landesweit die Testosteronwerte sinken, die Männer werden schlapp, gefügig. Prompt gewinnt eine feminine Partei die Wahlen, PIE, Partido de la Izquierda Erótica, die Partei der Erotischen Linken. PIE heißt auf Spanisch »Fuß«. Ein Frauenfuß mit rotlackierten Nägeln ist Symbol der Partei. Eine TV-Moderatorin, Viviana, wird erste Präsidentin, Feministinnen aus aller Welt kommen als »Gastminist...


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