Das verkaufte Wunder

Libanon hätte beinahe die WM 2014 erreicht, doch Nationalspieler machten für Geld groteske Fehler

  • Florian Lütticke, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es sollte der größte Triumph in der Fußballhistorie Libanons werden - und geriet nicht nur aus Sicht von Trainer Theo Bücker zum Betrug am ganzen Land. Mit grotesken Fehlern verloren die Spieler in der WM-Qualifikation absichtlich.

Es hätte ein Fußballmärchen werden können. Doch statt vor einer WM-Teilnahme stehen die Libanesen und ihr deutscher Trainer Theo Bücker vor einem Scherbenhaufen. Nach sensationellen Siegen über Südkorea oder die Vereinigten Arabischen Emirate durfte das kriegsgeplagte Land erstmals auf den Sprung zum Weltturnier hoffen - bis sich Spieler vergangenes Jahr entschieden, für Geld absichtlich zu verlieren. »Wenn alle Beteiligten korrekt mit mir am selben Strang in die gleiche Richtung gezogen hätten, hätten wir die Chance gehabt, 2014 nach Brasilien zu fahren«, klagt Trainer Bück ernüchtert.

Bücker, 64 Jahre alt, einst Profi von Borussia Dortmund und Schalke 04, hatte vor knapp zwei Jahren zum zweiten Mal das libanesische Team übernommen. Danach erlebte der Mittelmeerstaat einen Aufschwung, der sich vom Sport in die Gesellschaft ausbreitete, wie Brücker erzählt: »Durch unsere Erfolge hat es hier eine politische Wandlung gegeben. Mo...


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