Fortwirkende Strafandrohung

Ulrich Enzensberger und der Terror-Verdacht

In die Debatte um die Geschichte der 68er-Bewegung kehrt keine Ruhe ein. Immer neue - tatsächliche oder vermeintliche - Enthüllungen fördern Geschichten zu Tage, die prominente Protagonisten der Zeit der »Außerparlamentarischen Opposition« (APO) in die Nähe zum Terrorismus rücken. Jüngstes Beispiel: Der Schriftsteller Ulrich Enzensberger. In der aktuellen Ausgabe des konservativen Nachrichtenmagazins »Focus« bezichtigt ein als »früherer Anarchist« vorgestellter anonymer »Informant« den ehemaligen Aktivisten der Westberliner Kommune I und sowie das spätere RAF-Mitglied Rolf Heißler der Beteiligung an einem Brandanschlag auf die Wohnung eines Amtsrichters in München im Februar 1970. Die Staatsanwaltschaft München hat deswegen Ermittlungen wegen versuchten Mordes aufgenommen.

Hintergrund des Brandanschlages ist die Auseinandersetzung einer Gruppe unter dem Namen »Tupamaros München« mit der Staatsmacht in der bayrischen Landeshaup...


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