»Viele Linke bei uns sind katholisch. Das ist kein Zufall«

Der britische Literaturwissenschaftler Terry Eagleton über Religion, Occupy und pragmatische Revolutionäre

Terry Eagleton ist einer der bedeutendsten Literaturwissenschaftler Großbritanniens. Der gebürtige Katholik und überzeugte Marxist ist Autor zahlreicher Bücher. Inmitten der Finanz- und Staatsschuldenkrise erschien sein Buch »Warum Marx recht hat«, in dem er Mythen gegen den Marxismus widerlegt. Über die Kultur als Kampffeld und die Probleme des Marxismus sprach nd-Redakteur Simon Poelchau mit ihm.

nd: Herr Eagleton, haben Sie schon mal Ihren Namen gegoogelt?
Eagleton: Nein. Ich habe auch noch nie in meinem Leben eine E-Mail verschickt oder das Internet benutzt. Ich muss zugeben, dass ich technologisch sehr rückständig bin. Ich bin einfach zu alt für so etwas.

Ich stelle Ihnen diese Frage, weil Googeln der schnellste und einfachste Weg ist, um zu erfahren, was die Welt über jemanden weiß. Sie sind da sehr eng mit Personen wie Louis Althusser und Slavoi Zizek verbunden. Das sind moderne, unorthodoxe marxistische Denker. Würden Sie sich als ein solcher beschreiben?
In den 1970er Jahren war ich stark von Althusser beeinflusst. Ich weiß nicht, ob ich mich als ein »Althusserianer« bezeichnet hätte, aber meine frühen Arbeiten waren voll von seinen Gedanken.

Was macht die neue marxistische Theorie aus?
Ich wurde vom westlichen Marxismus beeinflusst, der sich besonders mit Themen wie Kultur und Philosophie beschäftig...



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