Erst Skepsis, dann Weltspitze

Umfassendes Kompendium über DHfK-Fernstudium in Vorbereitung

Sportlehrer, Trainer und Sportfunkionäre durchliefen in der DDR die akademische Ausbildung an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig. Rund 4000, also etwa die Hälfte aller Studierenen, absolvierten dabei das Fernstudium. Beides - die DHfK und ihr Fernstuienbereich - wurden nach 1990 abgewickelt. Damit landeten vielfach absolute Weltspitze sowie jahrzehntelange Erfahrungen auf der Halde. Leider - wie inzwischen auch die Abwickler angesichts der Situation von Schulüber Breiten- bis zum Spitzensport mehr und mehr einräumen müssen. Im kommenden Jahr wollen Aktivisten des DHfK-Fernstudiums einen Erfahrungs- und Statusbericht vorlegen. Zum Herausgebergremium gehören Dr. Eckhart Henker, Dr. Willi Rümmler und Dr. Karsten Schumann. ND fragte bei ihnen nach.

ND: Aus bundesdeutscher Sicht ist Fernstudium ein eher minderer akademischer Ausbildungsweg. Was halten Sie dem aus Sicht der DHfK-Erfahrung entgegen?
Die Ergebnisse des DDR-Sports in all seinen Facetten sowie die Lebensläufe der Absolventen des Fernstudiums. Man denke nur an Namen wie Reinhard Heß, Monika Scheibe, Ina und Wolfgang Güldenpfennig, Prof. Dr. Christa Helmke, Ingolf Wiegert, Janette Beck, Gabi Kohlisch oder Norbert Meller.

War das sportwissenschaftliche Fernstudium ab 1953 eigentlich eine DDR-Erfindung?
Ja, und es gab übrigens im In- und Ausland nicht wenig Skepsis. Doch die Ausbildung an den acht Außenstellen der DHfK und später dann an weiteren sechs Konsultationsstützpunkten entwickelte sich rasch zu einer gleichberechtigten Studienform.

Wer wurde ausgebildet?
Diplomsportlehrer und Diplomlehrer für Körpererziehung. Weiter
gab es eine Fachschulausbildung für Trainer sowie ein kombiniertes
Sportlehrerstudium.

Dabei spielte das DHfK-Fernstudium auch eine zunehmende Rolle auf dem Weg der Spitzensportler nach dem Karriereende ins spätere Berufsleben.
Ja, dem widmeten wir uns besonders ab den 70er Jahren. Der Kaderkreis, um den es da ging, errang übrigens bei Olympischen Spielen rund zwei Drittel aller Medaillen für die DDR.

Welche Namen wären hier zu nennen?
Roland Matthes, Klaus Köste, Horst Hörnlein, Petra Felke, RolfBeilschmidt, Olaf Ludwig, Ulrich Wehling, Frank Ullrich, Olaf Heukrodt, um nur einige zu nennen.

Was wurde aus solchen Absolventen nach dem Fernstudium?
Das waren zu DDR-Zeiten die, die als Trainer und Betreuer junge Athleten in die Weltspitze führten. Nach 1990 wurden einige übernommen und viele verdrängt. Etliche starten eine neue Karriere als Trainer oder Sportdirektoren - alllerdings im Ausland.

Wollen Sie mit Ihrem geplanten DHfK-Fernstudiums-Bericht heute zu einem Umdenken beitragen?
Wir wollen erst mal nur die Erfahrungen und Ergebnisse aus DDR-Zeiten festhalten. Umdenken müssen andere.

Wer kann Ihnen bei Ihrem Vorhaben helfen?
Absolventen, Leiter, Lehrkräfte und Mitarbeiter der DHfK, nebenamtliche Lehrkräfte in den Außenstellen. Auch Kooperationspartner in staatlichen und Sportleitungen zu DDR-Zeiten.

Was erhoffen und erwarten Sie?
Persönliche Berichte über Ausbildungs- und Berufswege vor und nach 1990. Hierzu sind Informationen über einzelne Sachverhalte von Interesse, also etwa über Konsultationstage, Lehrgänge, das Seminarleben, auch über Feste, Kuriosa und Studentenwitze.

Wer sind die Ansprechpartner Ihres Projekts?
Wir haben acht Kontaktstellen: in Berlin Dr. Baldur Kubieziel (Tel. 030 - 64 16 80 82), in Cottbus Rudolf Jahn (Tel. 0355 - 71 53 34), in Dresden Dr. Eckhard Henker (Tel. 0351 - 89 01 539, in Erfurt Dr. Ingo Kirsch (Tel. 03634 - 61 06 13, in Chemnitz Dr. Harry Schwarz (Tel. 0371 - 67 11 08, in Leipzig: Werner Günther (Tel. 0341 - 42 44 740, in Magdeburg und Potsdam Dr. Konrad Ludwig (Tel. 0391 - 40 46 338, in Rostock, Neubrandenburg und Schwerin Joachim Jürgens (Tel. 038207 - 70 114).

Fragen: Michael MüllerND: Aus bundesdeutscher Sicht ist Fernstudium ein eher minderer akademischer Ausbildungsweg. Was halten Sie dem aus Sicht der DHfK-Erfahrung entgegen?
Die Ergebnisse des DDR-Sports in all seinen Facetten sowie die Lebensläufe der Absolventen des Fernstudiums. Man denke nur an Namen wie Reinhard Heß, Monika Scheibe, Ina und Wolfgang Güldenpfennig, Prof. Dr. Christa Helmke, Ingolf Wiegert, Janette Beck, Gabi Kohlisch oder Norbert Meller.

War das sportwissenschaftliche Fernstudium ab 1953 eigentlich eine DDR-Erfindung?
Ja, und es gab übrigens im In- und Ausland nicht wenig Skepsis. Doch die Ausbildung an den acht Außenstellen der DHfK und später dann an weiteren sechs Konsultationsstützpunkten entwickelte sich rasch zu einer gleichberechtigten Studienform.

Wer wurde ausgebildet?
Diplomsportlehrer und Diplomlehrer für Körpererziehung. Weiter
gab es eine Fachschulausbildung für Trainer sowie ein kombiniertes
Sportlehrerstudium.

Dabei spielte das DHfK-Fernstudium auch eine zunehmende Rolle auf dem Weg der Spitzensportler nach dem Karriereende ins spätere Berufsleben.
Ja, dem widmeten wir uns besonders ab den 70er Jahren. Der Kaderkreis, um den es da ging, errang übrigens bei Olympischen Spielen rund zwei Drittel aller Medaillen für die DDR.

Welche Namen wären hier zu nennen?
Roland Matthes, Klaus Köste, Horst Hörnlein, Petra Felke, RolfBeilschmidt, Olaf Ludwig, Ulrich Wehling, Frank Ullrich, Olaf Heukrodt, um nur einige zu nennen.

Was wurde aus solchen Absolventen nach dem Fernstudium?
Das waren zu DDR-Zeiten die, die als Trainer und Betreuer junge Athleten in die Weltspitze führten. Nach 1990 wurden einige übernommen und viele verdrängt. Etliche starten eine neue Karriere als Trainer oder Sportdirektoren - alllerdings im Ausland.

Wollen Sie mit Ihrem geplanten DHfK-Fernstudiums-Bericht heute zu einem Umdenken beitragen?
Wir wollen erst mal nur die Erfahrungen und Ergebnisse aus DDR-Zeiten festhalten. Umdenken müssen andere.

Wer kann Ihnen bei Ihrem Vorhaben helfen?
Absolventen, Leiter, Lehrkräfte und Mitarbeiter der DHfK, nebenamtliche Lehrkräfte in den Außenstellen. Auch Kooperationspartner in staatlichen und Sportleitungen zu DDR-Zeiten.

Was erhoffen und erwarten Sie?
Persönliche Berichte über Ausbildungs- und Berufswege vor und nach 1990. Hierzu sind Informationen über einzelne Sachverhalte von Interesse, also etwa über Konsultationstage, Lehrgänge, das Seminarleben, auch über Feste, Kuriosa und Studentenwitze.

Wer sind die Ansprechpartner Ihres Projekts?
Wir haben acht Kontaktstellen: in Berlin Dr. Baldur Kubieziel (Tel. 030 - 64 16 80 82), in Cottbus Rudolf Jahn (Tel. 0355 - 71 53 34), in Dresden Dr. Eckhard Henker (Tel. 0351 - 89 01 539, in Erfurt Dr. Ingo Kirsch (Tel. 03634 - 61 06 13, in Chemnitz Dr. Harry Schwarz (Tel. 0371 - 67 11 08, in Leipzig: Werner Günther (Tel. 0341 - 42 44 740, in Magdeburg und Potsdam Dr. Konrad Ludwig (Tel. 0391 - 40 46 338, in Rostock, Neubrandenburg und Schwerin Joachim Jürgens (Tel. 038207 - 70 114).

Fragen: Michael Müller

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