Werbung

Nur noch Gutes

René Heilig über Frieden in Afghanistan

  • Lesedauer: 2 Min.

ISAF hat unlängst die Verantwortung für das, was man in Afghanistan Sicherheit nennt, an die einheimischen Behörden abgegeben. Der Westen plant keine militärischen Operationen mehr, führt keine Truppen, ist höchstens ab und zu mal beratend dabei. Sagt man und dachte clever ein wenig weiter. Wenn man keine Verantwortung hat, so muss man auch nicht über das, was in Afghanistan geschieht, berichten. Folglich fallen ab sofort alle Informationen weg, aus denen man sich bislang ein halbwegs stimmiges Lagebild basteln konnte. Das war zwar nicht einfach, doch schon die allerorten spürbare Konkurrenz unter den Alliierten sorgte dafür, dass ISAF und vor allem die US-Militärführung unliebsame Dinge nicht allzu lange unterm Tarnnetz halten konnte.

Und nun? Natürlich wird die Regierung unseres Freundes Hamid Karzai die Welt umso eifriger unterrichten - über ihre ganz gewiss großartigen Erfolge auf dem Weg zu Frieden und Demokratie, gegen Korruption und Drogenhandel. Natürlich wird man dabei der Wahrheit verpflichtet sein, nichts hinzudichten und nichts weglassen, was zur Sache gehört. Die Bilder werden farbiger, statt Gefechten zeigt man uns demnächst noch mehr die Paraden eifriger Polizeischüler. Und bald wird kaum noch jemand wissen, dass die NATO Truppen am Hindukusch hat und was die dort machen. Ach ja, ist das nicht schön - alles wird gut.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal