19 Feuerwehrleute sterben in Arizona

Flammeninferno bei brütender Hitze bringt Zerstörung und Angst

  • John Dyer, Boston
  • Lesedauer: 2 Min.
Seit Monaten leidet der Südwesten der USA unter Trockenheit. Eine Hitzewelle kommt hinzu. Überall brechen Waldbrände und Buschfeuer aus. In Arizona starben 19 Feuerwehrleute, die eine Kleinstadt retten wollten.

Der Südwesten der Vereinigten Staaten durchlebt eine Rekord-Hitzewelle. Auch traurige Rekorde werden vermeldet. In Arizona starben 19 Feuerwehrleute. Das ist die höchste Zahl an Opfern bei einem Brandeinsatz, seit 1933 bei einem Brand in Los Angeles 25 Männer starben. Die »Feuerkämpfer« (firefighters), wie sie in den USA genannt werden, gehörten der Einheit Granite Mountain Hotshots an. Die Spezialisten für Waldbrände bekämpften ein Feuer, das die kleine Stadt Yarnell, 130 Kilometer nördlich von Phoenix in Arizona, bedrohte. Die 400 Einwohner von Yarnell sind inzwischen evakuiert.

In die Trauer um die Feuerwehrmänner mischte sich am Montag die Sorge, dass es zu weiteren Katastrophen kommen werde. Die extreme Hitze reicht von Kalifornien über New Mexico und Arizona bis nach Colorado und Nevada sowie Teile von Texas.

Im Death Valley, dem Tal des Todes, in der kalifornischen Wüste wurde am Sonntag mit 53,3 Grad Celsius der Hitzerekord eingestellt. Das Death Valley ist für viele europäische Touristen Anziehungspunkt bei USA-Reisen, weil der niedrigste Punkt des Kontinents auch als heißester Ort der Erde gilt. Die Besucher seien sich aber der Gefahren durch Wüste und Hitze meist nicht bewusst, meint Izzy Martinez, Barmann im Badwater Saloon von Death Valley. »Die Hitze verletzt dich«, so Izzy. Er sage den Touristen immer, sie sollten allen Metallschmuck ablegen, weil sie sonst Verbrennungen davontrügen. Die meisten seien sorglos, glaubten, ein voller Tank sei ausreichende Vorsorge.

Trockenes Gras, entzündet von einem Blitz, waren die Ursache für das Buschfeuer bei Yarnell, das von trockenen Winden angefacht, plötzlich umsprang und die 19 Feuerwehrleute einschloss.

Am Wochenende brachen durch Blitzeinschlag vier Wald- und Buschbrände ganz in der Nähe von Santa Fe aus, der Hauptstadt von New Mexico. Auch dort hält sich die Hitze mit Rekordgraden. »Wir sind wirklich an der Grenze, und das wird noch ein oder zwei Wochen so weitergehen«, sagt Todd Shoemaker vom Nationalen Wetterdienst in Albuquerque.

Kalifornien ist Busch- und Waldbrände in der heißen Jahreszeit gewöhnt. Allerdings nicht in dem Ausmaß wie in diesem Jahr. 2900 Wildfeuer sind seit Januar in dem Bundesstaat bekämpft worden. Das sind 60 Prozent mehr als in anderen Jahren.

Die Park Ranger haben ihre eigene Methode, zu wissen, wie lange die Hitze noch dauert. Sie haben gesehen, dass der Mesquite-Baum die Blätter zum Eigenschutz einrollt. Die Trockenheit dauert also an. Wissenschaftlich ist das nicht. Aber es stimmt, sagen die Ranger.

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