Verfall im Schatten von Big Ben

Das einstige Veritas-Gelände von Wittenberge bereitet den Stadtvätern große Sorgen

  • Anja Mia Neumann, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gebäude wie der Uhrenturm von Wittenberge (Brandenburg) sind in Europa rar. Einst überragte er ein wichtiges DDR-Industriegelände. Seit Jahren wird nach einem Investor gesucht, der endlich etwas mit dem Turm und der Fabrik anfängt.

Wittenberge. Der Uhrenturm überragt fast alles in der Stadt: Rund 50 Meter hoch ist der Big Ben von Wittenberge in der Prignitz. Seine Ziffernblätter weisen in alle Himmelsrichtungen - und schlagen mit 7,30 Metern Durchmesser gar den berühmten Kameraden in London um einige Zentimeter. Doch vom Glanz an der Themse ist an der Elbe nichts zu entdecken. Putz bröckelt von der Fassade, einige Fensterstreben sind verrostet. Um den Turm herum stehen Dutzende Gebäude, zu denen dem Besucher vor allem eine Beschreibung in den Sinn kommt: Ruinen.

Eigentumsfrage unklar

Dabei war die Fabrik, der der Uhrenturm als Wasserspeicher diente, einmal das Industrie-Herz von Wittenberge. Zwischen 1904 und 1991 liefen dort nach Angaben der Stadt Millionen von Nähmaschinen vom Band. Zunächst von der Traditionsmarke Singer, nach dem Zweiten Weltkrieg dann unter dem Namen Veritas. »Das Gelände verkörpert das alte Wittenberge als Industriestadt«, sagt...


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