Acht Flüchtlinge im Hungerstreik

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Eisenhüttenstadt/Potsdam (epd/nd). In der brandenburgischen Abschiebehaft in Eisenhüttenstadt wollen mehrere Flüchtlinge mit einem Hungerstreik weiter ihre Abschiebungen verhindern. Am Montag hätten sich acht der derzeit 20 in der Haftanstalt festgehaltenen Menschen an dem Hungerstreik beteiligt, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums dem epd in Potsdam. Der Hungerstreik hatte am Freitag begonnen. Der evangelische Seelsorger für die Abschiebehaft, Bernhard Fricke, will die Hungerstreikenden am Dienstag besuchen.

Flüchtlinge sollten nach Auffassung der evangelischen Kirche nicht inhaftiert werden, sagte Fricke am Montag dem epd. Durch die Haft drohe ihnen eine erneute Traumatisierung. Der Seelsorger begrüßte zugleich, dass die Flüchtlinge selbst auf ihre Lage aufmerksam machen. Die zwischen 20 und 33 Jahre alten Flüchtlinge fordern u.a. eine Aufhebung der Haft sowie einen fairen Zugang zu einem Asylverfahren. Weiterhin stehen der freie Zugang zu externer, unabhängiger medizinischer und psychotraumatischer Versorgung sowie zu unabhängigen Dolmetscher*Innen auf ihrer Liste.

Drei der derzeit acht Hungerstreikenden verweigern nach Angaben von Unterstützern vom Montag auch die Aufnahme von Flüssigkeit und befinden sich in einem sogenannten trockenen Hungerstreik. Nach Angaben des Netzwerk gegen Lager und Abschiebung Eisenhüttenstadt hat der in der vergangenen Woche mit Verletzung ins Kankenhaus eingelieferte Gigi Grigalaschvili den Hungerstreik abgebrochen. Das Netzwerk bleibt indes dabei, dass es sich bei seinen Selbstverletzungen um einen Suizidversuch handelte.

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