Effizient war das nicht

Dopinganalytiker Detlef Thieme: Die gefundenen Substanzen erklären nicht den Leistungsschub bei Jamaikas Sprintern

Positive A-Proben bei den drei schnellsten Sprintern dieser Saison. Im nd-Gespräch mit Alexander Ludewig zeigt sich Dopinganalytiker Detlef Thieme über die Funde bei den Jamaikanern überrascht: „Der Nachweis von Oxilofrin sagt nichts über die tatsächliche Leistungsmanipulationen aus.“

nd: Hat Sie die Nachricht am Wochenende überrascht, dass mit Tyson Gay, Asafa Powell und vermutlich auch Nesta Carter die drei schnellsten Sprinter der Saison sowie Sherone Simpson positiv getestet wurden?
Thieme: Bei Powell und Simpson auf jeden Fall. Wenn das stimmt, dass es da um Oxilofrin geht, dann ist das schwer vermittelbar. Das ist eine Substanz, die, von allem was man so zur Verfügung hätte, nun wirklich am einfachsten nachzuweisen und am wirkungsärmsten ist. Oxilofrin muss sehr hoch dosiert werden, um überhaupt etwas zu bewirken. Es ist so was wie Aspirin, eine ganz mildes Stimulans. Insofern ist es für mich nicht nur überraschend, es macht mich ratlos.

Warum wird Oxilofrin dann überhaupt genommen?
Die Wirkung von Oxilofrin ist nur akut verfügbar. Es kann ein Indiz dafür sein, dass im Training experimentiert wird, indem man damit die Belastungsgrenze erhöht und somit effizienter trainiert. Im Wettkampf kann man ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.